
GiG 2026: Call for Papers

Einladung zur Tagung der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik (GiG)
Diversität – Divergenz – Dialog:
Germanistik im Kontext von Global Citizenship und Wissenschaftsdiplomatie
22.-24. Juli 2026
Ort: Bangkok, Thailand
Veranstalter: Deutschabteilung, Faculty of Arts, Chulalongkorn University
Die fortschreitende Vernetzung durch Technologie, Handelsbeziehungen und politische Bündelungen prägt das Konzept der global citizenship, das seit Jahrzehnten eine zentrale Leitvorstellung in der politischen Bildung darstellt. Gleichzeitig wird diese Errungenschaft durch aktuelle geopolitische Spannungen und ideologische Spaltungen herausgefordert. Das Jahr 2025 markiert einen Zeitpunkt, an dem diese Spannungen und Spaltungen sich immer mehr verschärfen. Militärische Auseinandersetzungen in verschiedenen Regionen, Sanktionen und Handelskriege verdeutlichen die Verflechtung von geopolitischen Faktoren – wie nationalen Interessen, wirtschaftlichen Machtdemonstrationen und militärischer Präsenz – mit ideologischen Unterschieden und religiösen Konflikten. Durch diese Sachlage sind Themenfelder wie kulturelle Identität, Vielfalt und Multiperspektivität und auch die Frage nach der Zugehörigkeit und Abgrenzung sowie der interkulturellen Verständigung sowohl für den Alltag als auch in den wissenschaftlichen Auseinandersetzungen immer mehr von Relevanz.
Im Rahmen der Tagung „Diversität – Divergenz – Dialog: Germanistik im Kontext von Global Citizenship und Wissenschaftsdiplomatie“ an der Faculty of Arts der Chulalongkorn University Bangkok soll eine Plattform angeboten werden, die dazu dient, die Bedeutung der Germanistik in einer Welt zu reflektieren, die zunehmend von Spannungen und Kontroversen geprägt ist. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Germanistik ihren Beitrag zu einem konstruktiven Dialog über kulturelle Differenzen und Gemeinsamkeiten leistet. Angesichts globaler Herausforderungen sollten die Erkenntnisse des Faches in einen breiteren interdisziplinären Dialog einfließen, der auch politische Entscheidungsprozesse mitprägen kann. Somit versteht sich die Disziplin einerseits als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, andererseits als Mittel zur Förderung internationaler Kooperationen. Vorgestellt werden können Beiträge beispielsweise zu Themenfeldern wie Diversität, Inklusivität, Multikulturalität und Mehrsprachigkeit sowie Interkulturalität, die in allen Teilgebieten der Germanistik zur Diskussion gestellt werden. Insbesondere im Kontext der Germanistik in außereuropäischen Sprachräumen steht ebenfalls die Frage nach der aktuellen Positionierung sowie nach der wissenschaftsdiplomatischen Praxis des Fachs im Fokus, das sich einerseits den Traditionen der deutschen Sprache, Literatur und Kultur bewusst ist, andererseits auch den kulturspezifischen Herausforderungen und Rahmenbedingungen der jeweiligen Nationen unterworfen ist, wie z.B. der herrschenden Bildungspolitik und den Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt, die im jeweiligen Land ihre spezifischen Akzentuierungen aufweisen.
Erbeten werden Beiträge aus den Teildisziplinen der Germanistik, von Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft über Deutsch als Fremdsprache bis hin zu komparativen und interdisziplinären Ansätzen. Mögliche Schwerpunkte umfassen:
• Innovative Ansätze in der Germanistik im (inter)nationalen Kontext (z.B. Curriculumentwicklung, Deutschlehrendenausbildung, Praxis- und Berufsorientierung, länderspezifische Perspektiven auf aktuelle DaF/DaZ-Entwicklungen bzw. Fachdiskurse)
• Multikulturalität und Mehrsprachigkeit in sprachlicher, gesellschaftlicher und didaktischer Hinsicht
• Diversität, Inklusivität und Marginalisierung in Literatur, Sprache und Kultur
• Digitalisierung und KI in Forschung und Praxis
• Sprach- und kulturspezifische Ansätze in der Übersetzung und Sprachmittlung
• Global Citizenship und Wissenschaftsdiplomatie aus der germanistischen Perspektive
Vorträge sollten eine Länge von 20 Minuten haben, gefolgt von einer 10-minütigen Diskussion. Bitte senden Sie ein Abstract von maximal 300 Wörtern sowie einen kurzen Lebenslauf bis zum 15.11.2025 an kontakt[at]gigbangkok2026.com. Die Konferenzsprache ist Deutsch.
Die Publikation ausgewählter Beiträge ist vorgesehen (Reihe Interkulturelle Germanistik beim transcript-Verlag).
Einsendung des Abstracts: bis 15.11.2025
Rückmeldung zur Annahme bzw. Ablehnung: bis 19.12.2025
Einsendung der Anmeldung zur Teilnahme (ohne Beiträge): bis 30.01.2026
Erhoben wird eine Tagungsgebühr, die u. a. die Kosten für die Verpflegung an allen Konferenztagen (Eröffnungsempfang, Kaffeepausen, drei Mittag- und zwei Abendessen inkl. Getränke) und Kosten für die Tagungsunterlagen enthält:
120 EUR
100 EUR (GiG-Mitglieder)
40 EUR (Promovierende/Studierende)
Reise- und Übernachtungskosten können vom Veranstaltungsteam leider nicht übernommen werden. Wir bitten Sie daher, sich rechtzeitig um eine Finanzierung zu bemühen. Referentinnen und Referenten, die an einer deutschen Universität unterrichten, können sich beim DAAD um eine Unterstützung bewerben. Die GiG wird einen Antrag für Mitglieder aus DACH-Ländern beim DAAD stellen.